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Auszug aus der 40 Jahre Festschrift (Seite 7+8)

Die DYAS Geschichte

 

Im Jahr 1970 trafen sich acht DYAS begeisterte Segler in Essen und beschlossen eine Vereinigung zu gründen. Für das gerade auf dem Bootsmarkt erschienene, neue Zweimann-Kielboot DYAS wollte man die Bau- und Vermessungsvorschriften festlegen, einen Terminkalender für Regatten planen und Rundschreiben an die rapide wachsende Seglergemeinschaft herausgeben. Zunächst startete man mit größengleichen anderen Booten in der „Zweimann-Kielbootklasse“. Mit dem Eintrag ins Vereinsregister des Amtsgerichtes Essen am 23. April 1971 wurde die Deutsche DYAS Klassenvereinigung offiziell gegründet. Als ersten Klassensekretär wählte man Franz Engelen aus Essen.

 

Vornehmliches Ziel war es, möglichst bald die Anerkennung der DYAS Klassenvereinigung als nationale Klasse beim DSV zu erreichen. Schon früh zeigte sich, dass sich immer mehr gemischte Teams für die DYAS interessierten und mit sportlichen Vorschote- rinnen erfolgreich segelten. So überrascht es nicht, dass Andrea Grosser im Jahre 1972 den Vorsitz der Klassenvereinigung übernahm. Allerdings blieb sie bis heute die einzige in dieser Funktion. Während ihrer Vorstandschaft gelingt ihr, beim DSV- Seglertag in Hamburg im November 1973 trotz erheblicher Widerstände die Anerkennung der DYAS als eigenständige nationale Klasse durchzusetzen. Ihrem Antrag, die DYAS zur Leistungspass-Klasse zu machen, wird 1974 stattgegeben.

 

Im Januar 1973 gab Andrea das erste Informationsheft heraus mit einem Verzeichnis der DYAS-Eigner – es waren bereits 326 in Deutschland, der Schweiz und Österreich – und einer Liste der KV-Mitglieder – 63 an der Zahl. 17 DYAS-Regatten im Jahr 1972 zeugten vom rapiden Wachsen der sportlichen Aktivität in der jungen DYAS-Klasse. 1973 war die Klassenvereinigung auf über 100 Mitglieder angewachsen.

 

Der Kalender für das Jahr 1973 wies 37 DYAS-Regatten, bzw. Regatten an denen sich die DYAS-Klasse beteiligen wollte. Der Bodensee, die oberbayrischen Seen, Rursee, Möhne, Alster und Wolfgangsee standen 1973 im Programm, aber auch schon am Gardasee mit der Cento Miglia und in Travemünde war die DYAS-Klasse 1973 am Start. 1974 segelte Andrea Grosser mit ihrem Ehemann Franz an die Spitze der ersten DYAS-Bestenliste, in der bereits 42 Mannschaften verzeichnet waren.

Auf Platz 2 stand Willi Arnolds vor heute noch aktiven DYAS-Seglern wie Wig Kellner, Günter Roland und Heidmut Kaske. Die DYAS-Klasse wuchs stetig weiter, 1975 waren es schon 150 Mitglieder.

 

Bereits in den ersten Jahren schlossen sich Österreichische und Schweizer Segler der DYAS Klassenvereinigung an. 1976 gründeten die Schweizer und die Österreicher ihre eigenen Nationalen DYAS Klassenvereinigungen.

 

1975 richtete der Münchner Yacht-Club die erste Deutsche DYAS-Meisterschaft aus mit Uli Finckh als Wettfahrtleiter. 46 Mannschaften aus dem damaligen Bundesgebiet, West-Berlin, Österreich und der Schweiz sind am Start. Die überraschenden Sieger, Udo Henneberg und Evelyn Koch, stammen nicht aus Bayern, sondern vom Edersee.

Der Bayerische Rundfunk stellt in einer ausführlichen Fernsehpräsentation die DYAS als neue Bootsklasse vor. Bei der Revanche im folgenden Jahr auf der Möhne siegen die Bayern Franz und Andrea Grosser vor Stephan und Gisela Dietz beide vom Münchner Yacht-Club. Erst auf dem dritten Platz, ebenfalls aus Bayern, Vestl Huber/Hoffmann als reines Männerteam.

 

In den frühen 80er-Jahren erreichte die Deutsche Klassenvereinigung mit über 400 Mitgliedern ihren vorläufigen Höhepunkt. Ranglisten-Regatten mit mehr als 60 Schiffen waren keine Seltenheit. 1977 meldeten am Tegernsee fast 100 Schiffe. Gardasee, Kieler Woche, Travemünder Woche, Medemblik, die DYAS-Klasse war voll etabliert und mit großen Feldern vertreten. Bekannte Spitzen-Segler anderer Klassen waren und sind oft zu Gast bei DYAS Ranglisten-Regatten und Meisterschaften wie zum Beispiel Hoj Jensen, Horst Nebel, Sepp Höss, Gerd Eiermann, Werner Fritz, Vinci Hösch, Thomas Jungblut und in späteren Jahren Christian Schäfer und Christian Kellner und maßen sich mit der DYAS-Elite. Die Berichte in den regelmäßig erscheinenden Jahrbüchern zeugen von den vielfältigen sportlichen Ereignissen und Erfolgen, zeigen aber auch viel von der Geselligkeit unter Seglerinnen und Seglern und der guten Kameradschaft vor und nach der Wettfahrt, auch wenn es auf der Regattabahn mal ordentlich zur Sache ging.

 

Eine geschickte Klassenpolitik hat zu einer kontinuierlichen Einführung moderner Technik im Bootsbau, im Rigg und in der Beschlagstechnik geführt. Durch Beibehal- tung des Grundkonzeptes, der Rumpfform und der in der Vermessungsvorschrift fest- gelegten Werte für Abmessungen und Gewicht konnten ältere Schiffe, insbesondere bei Nachrüstung, von Verbesserungen im Bereich der Bootstechnik mit neueren Schiffen immer noch mithalten.

 

Auszug Ende

 

Was geschah weiter? 2011 bis 2020 im Schnelldurchlauf:

 

Die Deutschen Meister der letzten 10 Jahre hießen fünf Mal Michael Schmohl und Ralph Ostertag, drei Mal Jens Olbrysch und Norbert Schmidt, einmal gewann ein gemischtes Team mit Jörg und Silke Stransky und einmal durfte Arndt Fingerhut sich mit Julian Strickler in die Siegerliste eintragen.

 

Noch konstanter ist nur noch die Vorstandsbesetzung. Hans Werner Höll leitete die Geschicke der DYAS KV 14 Jahre lang, bis er 2017 das Steuerrad an Jürgen Kirchner übergab. Bereits in 2018 bat Jürgen aus persönlichen Gründen um seine Ablöse und seitdem steht mit der ehemaligen Schatzmeisterin Karin Diez die erste Frau nach Andrea Grosser an der Spitze der DYAS KV. Sage und schreibe 22 Jahre lang begleitet „Shorty“ Jens Leicher die DYAS KV als stellvertretender Klassensekretär und ausgewiesener DYAS Experte. Seit 2018 komplettiert Pia Ellerbock den Vorstand und hat nicht nur die Finanzen fest im Griff. 

 

Das Jahrbuch berichtet jährlich über schöne Events und Regatten, wir entwickeln weiterhin spannende Ideen und haben viele Pläne.