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Berliner Meisterschaft 14./15. Oktober 2023

(Jürgen-Baumann-Preis)

Spät im Jahr. Mitte Oktober, Saisonfinale in Berlin. Das Wetter wird grauer, nasser und kühler. Die Temperaturen gerade noch zweistellig. Und: Wind! (und grüne Pampe, aber das ist ein anderes Thema…)

Immerhin 12 Boote hatten zur Berliner Meisterschaft am 14./15. Oktober beim Segler-Club Gothia gemeldet. Nicht viel, aber dafür waren die auch alle am Samstag vollzählig an der Startlinie zum ersten Start versammelt. Wobei, unsere Neueinsteiger Cordula und Thomas (GER-1316) waren leider schnell wieder weg: Unterwante gebrochen. Aber, Respekt: Zum zweiten Start waren sie mit geflickter Wante wieder da!

Drei schöne Wettfahrten konnten am Samstag gesegelt werden, bei frischem Wind und sogar etwas Welle aus West, bei so 4-5 Bft. mit ein paar Böen. Abends zeigte jemand eine Windfinder-Statistik rum, die von Spitzen bis 31 kn sprach. Naja, die FU Wetteraufzeichnung hatte nur max. 25 kn zu bieten, aber reichte ja auch erstmal.

In Abwesenheit des Starkwindkombinats Romanowsky & Sohn, die mit Grippe im Bett lagen, kristallisierte sich ein Spitzentrio heraus: Ludwig/Zilch, Perlitz/Hoge und Wobetzky/Erdmann hatten am ersten Abend jeweils einen 1. und einen 2. auf dem Konto, und einen „Streicher“. Das versprach Spannung für den zweiten Tag.

Am Abend leckten alle ihre Wunden. Da der Gothia aktuell keinen Wirt hat, bei Suppe und Brot und leckeren, frischen Crepes zum Nachtisch, die meine Lebensgefährtin Karin im Akkord zubereitete. Und ja, Bier gab´s auch, in ausreichender Menge. (Anm.: Wind und Bier, und Arndt und Andreas nicht am Start? Man wundert sich…) Alle Seglerinnen und Segler zusammen mit den Wettfahrtorganisatoren an einer langen Tafel, manchmal sind die etwas improvisierten Parties am Ende die besten!

Für Sonntag standen noch zwei Wettfahrten auf dem Programm. Mein Steuermann sichtlich nervös, wir legen als erste ab und fahren raus, das ist sonst nicht unser Stil…. Auf der Großen Breite angekommen erwarten uns Wind, Welle und noch ein paar Knoten mehr, als am Vortag. Tut das Not? Egal, da müssen wir jetzt durch, und es geht ja auch.

Georg und Gisela sehen das anders. Als sie den schützenden „Schlauch“ verlassen und das Szenario auf der Breite sehen, motiviert Sie dies zu einem vorzeitigen Saisonende und dem Logenplatz am Kran…

Nachdem sich mein Lenker Alex entschlossen hatte, mal nicht vom Deck aus zu pinkeln, sondern sich dafür geschmeidig in den See gleiten zu lassen (Anm.: Noch mehr Haarrisse im Deck jetzt…), war er auch wach. Start-Ziel-Sieg im ersten Lauf des Tages, sogar relativ souverän. Nur blöd, dass unsere Wettbewerber uns unmittelbar folgten. Es war also noch lange nichts entschieden. Auch Sammy und Bernd Gierlich hatten nach diesem Lauf genug und verabschieden sich vorzeitig in die Winterruhe- Rolling Home…

Start zum fünften und letzten Lauf. Henry und Hanne kommen sauber raus, danach folgen die drei Teams mit Meisterambitionen. Am Gate vor der Zielkreuz entscheiden sich Henry und Hanne für links, wir als zweite kurz dahinter gehen erstmal mit. Klar, Peter/Marlon und Gunner/Malte fahren nach rechts. Da uns Henry und Hanne in der Gesamtwertung nicht mehr gefährlich werden können, lassen wir sie in Ruhe und fahren mit den anderen auch nach rechts. So geht´s dann auch ins Ziel: Henry und Hanne gewinnen ungefährdet den Lauf, dann wir als zweite und hinter uns Peter/Marlon und Gunner/Malte auf drei und vier.

Fun Fact: Auf den ersten drei Booten im fünften Lauf saßen fünf Jungs, die alle vor 25 Jahren (!) im Laser gegeneinander gesegelt sind. Zufall? Nur Peter ist natürlich auch damals schon DYAS gesegelt…

Zurück im Hafen dann das übliche: Kranen, Putzen, Verpacken und eine nette Siegerehrung. Berliner Meister waren wir beide noch nie, haben uns dementsprechend sehr gefreut. Aber ich denke, auch für alle anderen war das ein tolles Segelwochenende und ein gelungener Schlusspunkt für die Saison 2023.

Heiko Erdmann

(GER 1432)